Laufen. Einfach raus. Einfach drauf los. Ohne Pulsuhr. Ohne konkretes Ziel. Einfach in eine Richtung, zu einer Lichtung oder auf eine Anhöhe – für neue Perspektiven. Laufen ist für mich #findyourelements pur. Ein magisches Wunder: Es entspannt, obwohl es anstrengt. Es macht das Denken frei, obwohl es anregt. Laufen ist mein kleines, regelmäßiges Geschenk an mich, gerade an – ok, ehrlicherweise meistens erst nach – übervollen Tagen.
Wie heute: Es ist 23.15. Aber es fühlt sich nach einer Runde im Wald mit Stirnlampe an, wie früher Abend.
Der Tag beginnt nochmal neu. Egal, wie spät es ist.
Damit, was Laufen in meiner aktiven Zeit als Leichtathletin für mich war, hat das, was es heute für mich bedeutet, gar nichts mehr zu tun. Außer natürlich, dass ich froh bin, dem Spitzensport einen guten, ökonomischen Laufstil zu verdanken, der mir hilft, meine Ausflüge in die Natur noch mehr zu genießen. Darum, mich an physische Grenzen zu bringen, geht es mir schon lange nicht mehr. Für mich ist Laufen wie Mediation: Eindrücke sammeln – die Natur in Nahaufnahme sehen – Gedanken in meinem Kopf filtern, ordnen, und ja manchmal auch entwirren.
Knopf im Kopf? Den löst die Laufschuhliebe.
30 Prozent mehr Sauerstoff im Gehirn, als beim Rumsitzen. Das macht schon einen Unterschied für das, was dort passiert. Die Regelmäßigkeit baut Selbstdisziplin und damit auch Selbstwert auf. Laufen ist Brainstorming mit dem großen Ganzen – die „lustigen Hormone“ Dopamin und Serotonin werden vermehrt ausgeschüttet; die Stressmaker Adrenalin und Cortisol gehen runter.
Laufen ist ein Universalheilmittel für Körper, Geist, Seele. Und trotzdem: Die Crux ist, dass einem das Wunderelement auch einfällt, dann, wenn es gebraucht wird. Mir fällt es – obwohl ich schon tausende positive Erfahrungen damit gemacht habe – interessanterweise nicht immer gleich auf Anhieb ein, wenn die Stimmung auf Halbmast ist, ich diffus unrund bin oder – mitunter halt auch – einfach sch**** drauf.
Um den Gap potenziellen Trübsalblasens oder Dramaschiebens nicht unnütz zu vergrößern, habe ich irgendwann auch dafür ein Element gefunden: Die Laufschuhe stehen vor dem Schuhkastl, so, dass ich dran vorbei muss. Und irgendwann erinnern sie mich dann, dass die Laufschuhliebe den Knopf im Kopf löst.
Einfach raus. Einfach drauf los.
Klar, man kann auch vor etwas davonlaufen. Ich tu das mit Begeisterung! Einmal im Jahr, vor dem Catcher-Car beim WINGS FOR LIFE-Run, für den ich seit 2014 Botschafterin sein darf. Ein wunderschönes Gefühl, mit zig tausenden Menschen auf der ganzen Welt zeitgleich für die zu laufen, die es selbst nicht können, weil sie im Rollstuhl sitzen.
Das ist jedes Mal ein Sieg der Laufschuhliebe. Und ich habe dort noch nie jemanden getroffen, der einen Knopf im Kopf gehabt hätte.
Bis dann, Patricia
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